In der Systemischen Arbeit werden die Ungleichgewichte, Probleme oder Beeinträchtigungen einer einzelnen Person in der Gesamtheit seines sozialen Umfeldes betrachtet. Einige Situationen oder Erlebnisse lassen sich bei mehreren Familienmitgliedern oder Menschen aus dem engen Freundeskreis beobachten. Daher ist die Analyse des sozialen Kontexts häufig hilfreich, um Antworten oder Hinweise für eigene Verhaltensmuster zu erhalten.

Im Systemischen Ansatz gilt die Überzeugung, dass niemand allein krank ist oder ein Problem einem Menschen allein vorbehalten ist. Jedes Familienmitglied hat ähnlich wie bei einem Stammbaum einen festen Platz innerhalb des Systems. Diesen gilt es einzunehmen und auszufüllen, damit die Verantwortung auf den richtigen Schultern ruht. Schuld & Unschuld werden dabei ebenso betrachtet wie das Gefüge zwischen Geben & Nehmen.

Die Systemische Arbeit basiert auf der Annahme, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen nicht ausschließlich in der Hilfe suchenden Person allein liegt. Vielmehr lassen sich Zusammenhänge in den sozialen Lebensumständen finden. Werden Lösungsprozesse innerhalb des Systems angeregt, sind Veränderungen innerhalb der Person sowie zwischen den einzelnen Akteuren möglich.