Wenn sich Begebenheiten im Verlauf des Lebens wiederholen oder ein prägendes Ereignis stattfindet, denken wir schnell an das Schicksal. Eine höhere Macht scheint ihre Finger im Spiel zu haben und die Entwicklungen zu lenken. Gute wie schlechte Ereignisse sind mit dem Begriff Schicksal gemeint. Das Kennenlernen des Partners, ein unverhofftes Wiedersehen der großen Liebe an einem schrägen Ort oder eine helfende Hand, die scheinbar aus dem Nichts kommt wenn wir sie benötigen.

Auf den ersten Blick können wir einige der Geschehnisse sicher so stehen lassen und annehmen. Die Idee, dass sich Dinge zu unserem Besten fügen tun gut und erhellen den Alltag. Zeigen sich jedoch im weiteren Verlauf daraus resultierende Probleme oder Konflikte mit lieben Menschen, werden wir hellhörig – oder sollten es zumindest werden.

Ein vormals toller Mann entpuppt sich nach kurzer Zeit z.B. als Tyrann. Eine liebevolle Begegnung mit einer Freundin wird im Laufe der Zeit von verbaler Gewalt überschattet. Ein anderer Mensch braucht Unterstützung und da wir uns stark mit diesem Menschen identifizieren, gehen wir darin so sehr auf, dass wir uns selbst und die Bedürfnisse der eigenen Familie vergessen.

Konnten wir einen Menschen in der Vergangenheit nicht aus einer leidvoll erlebten Situation retten, opfern wir uns womöglich bei der nächsten Gelegenheit noch stärker auf. Uns treibt eine unbewusste Kraft an, die uns zur Höchstform auflaufen lässt. Womöglich wollen wir etwas wieder gutmachen oder die Gelegenheiten nutzen, um andere Entscheidungen zu treffen als beim letzten Versuch.

In der Systemischen Arbeit kann das Schicksal als eigene Energie aufgestellt werden. Dort zeigt sich dann, ob eine Resonanz vorhanden ist oder ob die Ursache eines aktuellen Problems auf andere Gründe und Entwicklungen hindeutet. Der Prozess der Bewusstwerdung der tatsächlichen energetischen Hintergründe kann dabei helfen, um im Alltag eine neue Herangehensweise anzuwenden und aufgebaute Konfliktsituationen zu deeskalieren.

Das bedeutet nicht, dass Hilfe künftig untersagt wird. Vielmehr wird sie auf eine für uns gesunde Art gelebt und eine Selbstaufgabe vermieden werden. Die nächste Hand, die nach Hilfe sucht schafft es dann nicht, uns in ihr System reinzuziehen und Chaos in unserem Leben zu verursachen.