Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mag per se keine Veränderungen. Handelt es sich bereits auf den ersten Blick um Verbesserungen, so sind wir ganz Ohr. Eine Lohnerhöhung oder eine Verringerung der monatlichen Nebenkosten kommen uns ganz genehm, aber wenn es darum geht, unser morgendliches Frühstück auf einem anderen Stuhl am gewohnten Tisch einzunehmen, regt sich Widerwille.

Routinierte Abläufe geben uns Halt und dank dem Placeboeffekt spüren wie unsere Lebensgeister bereits, sobald wir den Duft von Kaffee einatmen oder unsere Kaffeetasse in die Hand nehmen. Gleichzeitig hindern uns Gewohnheiten, da wir uns durch sie in einem über die Jahre immer kleiner werdenden Radius bewegen.

Veränderungen als etwas Gutes anzusehen, fällt nicht jedem leicht. So sehen wir oft nur einen Weg vor uns und realisieren nicht, dass wir immer eine Wahl haben. Es mag sein, dass sich die Alternative anfänglich als unspannend präsentiert, aber wir haben stets mehr als eine Option. Menschen, die sich damit bewusst auseinandersetzen, dass es eine Wahlmöglichkeit gibt, sind innerlich zufriedener und weniger mürrisch. Sie öffnen sich Gedankenspielen und bleiben dadurch geistig rege.

Die Art, wie wir dem Leben begegnen und wie wir es verstehen, ist ein wesentliches Kennzeichen dafür, ob wir Veränderungen als Chance oder Last begreifen. Die meisten Menschen lehnen sie ab und reagieren bereits bei dem Wort Veränderung mit einer inneren Abwehrhaltung.

Vorsichtige Änderungen und langsam gesetzte Impulse gelingen erfahrungsgemäß besser. In kleinen Schritten dem Ziel näher zu kommen, funktioniert vor allem bei selbst initiierten Verhaltensänderungen ganz gut. Der Mensch fühlt sich durch das selbstbestimmte Tun einfach wohler – wenngleich er sich bei anderen mit dem Ratschlag nach einem großen Entwicklungsschritt nicht zurückhalten möchte.